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FlorianBenferimInterview

Florian Benfer ist künstlerischer Leiter des Deutschen Jugendkammerchors (DJKC). Zusammen mit Hermann Max leitet der Wahl-Schwede beim diesjährigen Festival eine Internationale Chorakademie. Gast und musikalischer Partner ist der Chor des Musikpädagogischen Instituts am Zentralkonservatorium Peking.

Der Deutsche Jugendkammerchor ist kein herkömmliches Vokalensemble. Was macht den Chor so außergewöhnlich?

Er ist ein Auswahlchor, der die besten jungen Sängerinnen und Sänger anlocken will. Die Mitglieder sind zwischen 18 und 27 Jahren alt, alle absolvieren gerade eine Gesangsausbildung – jugendliche Stimmen, die aber schon viel Reife mitbringen. Daraus entsteht ein Klang, den man so nicht häufig hören kann.

Rund 50 junge Stimmen aus China und Deutschland erarbeiten gemeinsam das Eröffnungsprogramm, darunter die eigens für diesen Anlass in Auftrag gegebene Komposition Roots of Culture. Worin besteht der besondere Reiz der Chorakademie?

Auch die Qualität der Chorsänger aus China ist sehr hoch. Für mich geht es darum, beide Gruppen zu einem Ensemble zu formen. Unsere in mancher Hinsicht unterschiedlichen Herangehensweisen und Klangideale müssen zusammenfinden. Wir müssen sehr genau aufeinander hören, voneinander lernen und noch flexibler und wacher sein als sonst. Ich selbst war schon mehrfach in China und habe Freunde dort. Trotzdem ist es noch einmal eine ganz andere Dimension, wenn über Kontinente und kulturelle Grenzen hinweg etwas Gemeinsames entsteht. Gerade solche Herausforderungen sind Nährboden für einmalige Erfahrungen und unvergessliche Erlebnisse.

Acht Zeitzonen und über 7.000 km liegen zwischen Knechtsteden und Peking. Wie sieht die Vorbereitung auf das Konzert aus?

Zwischen der ersten Idee und ihrer Realisierung liegt ein großer Berg an organisatorischer Arbeit. In der Woche vor dem Konzert werden wir gemeinsam in Dormagen so viel wie möglich proben und vor allem an der deutschen und chinesischen Aussprache arbeiten. Vorher werde ich schon für Proben in Peking gewesen sein. Die beiden Chöre treffen sich also nicht unvorbereitet und können sich schon vorab in einem Projektblog gegenseitig kennenlernen.

Was passiert Ihrer Meinung nach, wenn dieses Projekt schließlich in der Klosterbasilika Knechtsteden „landet“?

Die großen romanischen Kirchen haben etwas Inspirierendes: Schon wenn man sich dem Bauwerk nähert, ist da eine spezielle Atmosphäre. Man bekommt Lust, dort Musik zu machen, weil man weiß: Das wird etwas Besonderes. Ich glaube, dass das die jungen Sängerinnen und Sänger genauso empfinden werden wie unsere Zuhörer.

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